Die Frankfurter Ärztin Stefanie Minkley hat mit einer verdeckt gedrehten ARD-Dokumentation auf die Arbeitsbedingungen von Klinikärzt:innen aufmerksam gemacht und will diese Zustände im Gesundheitssystem aktiv verändern. Die Sozialdemokratin kandidiert deshalb im Wahlkreis 39, dem Frankfurter Nordosten, für den Hessischen Landtag.
Ihre Kandidatur begründet die 33jährige so: „Als Ärztin im Krankenhaus habe ich die Zustände hautnah miterlebt, die Auswirkungen der Ökonomisierung nicht nur am eigenen Leib gespürt, sondern auch erkannt, wo Fehlanreize im System bestehen, weshalb Entscheidungen nicht nach medizinischen, sondern ökonomischen Gesichtspunkten gefällt wurden. Diese Fehlanreize will ich beheben und helfen das System zu reformieren.“
Minkley ist seit 2019 im Landesvorstand der SPD und seit diesem Jahr Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokrat:innen im Gesundheitswesen Hessen-Süd. „Meine politische ehrenamtlich Arbeit und die Arbeit von jungen SPD-Abgeordneten im Bundestag hat mir zuletzt mehr und mehr gezeigt, dass man mit den richtigen Mehrheiten und einem politischen Willen viel erreichen kann.“ Als Hauptursache für die Missstände im Gesundheitssystem sieht Minkley die Ökonomisierung, die zu vielen Privatisierungen von Kliniken geführt hat. „In Hessen sehen wir aktuell die Auswirkungen der Privatisierung einer Uniklinik, die zu Outsourcing, schlechten Arbeitsbedingungen und schlechterer Lehre geführt hat. Lehre und Forschung gehört, genau wie die Gesundheitsversorgung, in öffentliche Hände und darf nicht von Profit gesteuert werden.“ Der Mangel betrifft aber nicht nur den stationären Sektor: „Auch wird vielerorts wird über mangelnde Haus- und Fachärzt:innen geklagt. An flächendeckende Gesundheitsprävention ist mit dieser Landesregierung nicht zu denken.“