„Ein eigenes Museum nur für Kinder und Jugendliche, das gab es vor dem Jungen Museum in Frankfurt nicht und es ist auch heute noch etwas Besonderes. Das Junge Museum Frankfurt ist einzigartig,“ sagt diestellvertretende SPD-Vorsitzende Dr. Ina Hartwig. Das Junge Museum hat seit fünf Jahrzehnten eine Vorbild- und Vorreiterfunktion. Es war Europas erstes Kindermuseum. Es zeigt eindrücklich, wie kulturelle Teilhabe auf Augenhöhe gelingen kann. Mit seinen spielerischen und interaktiven Ausstellungen setzt das Museumsteam immer wieder neue Maßstäbe für kulturelle Bildung. Die einzigartige Kombination aus kind- und jugendgerechten Angeboten zu geschichtlichen Spielräumen und Themen, Werkstätten und Familienstationen inspiriere viele andere Häuser im In- und im Ausland.
„Das Wissen über die Geschichte und die Kultur hilft, sich selbst, die Gesellschaft, in der man lebt, aber auch die eigene Familie in einen Zusammenhang zu stellen und ein Bewusstsein für die eigenen Wurzeln zu entwickeln“, sagt Hartwig. Die Gründung des Jungen Museums im Jahr 1972 fällt in die Anfangsjahre des legendären Frankfurter SPD-Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann (Amtszeit 1970-1990), des späteren Begründers des Frankfurter Museumsufers. „Es nahm als erstes Kulturangebot speziell für Kinder Hoffmanns Credo ,Kultur für alle‘ vorweg“, so Hartwig.
Die Frankfurter SPD verleiht zudem ihren Kulturpreis „Skyline“ für das Jahr 2022 den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Binding-Brauerei. „Mit unserem Kulturpreis würdigen wir die Leistung der Frauen und Männer, die seit 152 Jahren als Brauer und Mälzer, Lagerarbeiter, Bierkutscher, Fahrer und in vielen anderen Funktionen in der Frankfurter Traditionsbrauerei gewirkt haben. Sie haben einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Pflege des von der UNESCO 2022 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommenen Handwerks des Bierbrauens in Frankfurt und Hessen geleistet“, begründet Kolja Müller, stellvertretender SPD- Vorsitzender, die Entscheidung der Frankfurter SPD. Vor dem von der Geschäftsleitung angekündigten Ende der Binding-Brautradition in Frankfurt weist die SPD mit dem Skyline-Kulturpreis auf die Notwendigkeit hin, Wissen, Können und Erfahrung der Mitarbeitenden am Braustandort Frankfurt zu erhalten und will damit auch ein Zeichen der Hoffnung setzen. Anders als beispielsweise in Frankreich, wo die Erzeuger von regionalen Spezialitäten schon seit langem als Bewahrer und Schöpfer von Kulturgütern gewürdigt werden, finden in Deutschland traditionelle Kulturtechniken, wie zum Beispiel das Bierbrauen, noch immer zu wenig Anerkennung. Auch wenn in Frankfurt als einziger deutscher Großstadt mit dem Apfelwein neben dem Bier ein zweites populäres Genussmittel koexistiert, hat die regionale Verwurzelung der Brauerei nicht nur mit Gaststätten und Wasserhäuschen das Stadtbild in besonderer Weise geprägt, sondern auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit in Stadt und Region. Zwar produzieren in Frankfurt inzwischen auch etliche kleine Hausbrauereien, doch steht Binding in besonderer Weise für die lange und bedeutende Frankfurter Brautradition. Um Missverständnissen vorzubeugen, weist die Frankfurter SPD darauf hin, dass Alkoholmissbrauch eine der größten Herausforderungen für die Gesundheitspolitik darstellt. Umso wichtiger sei es, statt mit
Verboten mit Aufklärung für einen verantwortungsbewussten Umgang mit traditionellen Genussmitteln zu werben.
Der mit 2.500 Euro dotierte Kulturpreis der Frankfurter SPD „Skyline“ wird seit 2001 alle zwei Jahre verliehen. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger waren: Sabrina Setlur (2001), Sinasi Dikman (2003), Michael Herl (2005), Elisabeth Schweeger (2007), Thomas Ritschel (2009), Eckhard Herrel und die Ernst-May-Gesellschaft (2011), der Frankfurter Club Voltaire (2013), die Junge Deutsche Philharmonie (2015) und der Schauspieler, Sänger, Kabarettist, Regisseur und Prinzipal der - damals noch Fliegenden - Volksbühne, Michael Quast (2018).