Niederursel muss besser vor Starkregen geschützt werden

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Die SPD-Fraktionen im Römer und im Ortsbeirat 8 haben nach einem Besuch in Niederursel den schnellen Bau eines Regenwasserrückhaltebeckens am Urselbach oberhalb des Stadtteils gefordert.

„Die Bürger:innen haben uns die immer wiederkehrende Situation für Teile von Niederursel eindringlich geschildert. Bei Starkregenereignissen wird nicht nur der Urselbach selbst zum reißenden Strom und überflutet die nähere Umgebung, auch der Dorfwiesenweg und die Straße ´Am Urselbach` werden dann zum Flußbett und zur Gefahr für alle Anwohnenden. Wirklich Abhilfe gegen diese Sturzfluten schafft nur ein großes Regenwasserrückhaltebecken oberhalb der Besiedlungsgrenze“, so Jan Klingelhöfer, stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD im Römer und Mitglied im Umweltausschuss.

Roger Bohn, Fraktionsvorsitzender der SPD im Ortsbeirat 8, fordert daher die Stadt auf, die über vierzig Jahre alten Planungen für zwei Rückhaltebecken wiederaufzunehmen und zumindest eines auch zeitnah zu bauen: „Es ist völlig unverständlich, warum die Planungen für die Becken seinerzeit eingestellt wurden. Auch mir ist eine natürliche Hochwasser- und Starkregenvorsorge ohne künstliche Becken und mit mit großen Retentionsflächen lieber, aber wir müssen einsehen, dass dies nicht mehr ausreicht. Zu viele Flächen, die als Retentionsflächen dienen könnten, wurden in der Vergangenheit am Oberlauf, aber auch in Frankfurt selbst versiegelt. Wenn wie nicht handeln, werden Teile von Niederursel bald kaum noch bewohnbar sein.“

Neben dem Bau eines Rückhaltebeckens wurden von Stefan Ziegler, der die Begehung durch Niederursel fachlich geführt hat, noch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorgeschlagen. Neben einer Wiederöffnung des Mühlgrabens – mit Nutzung der alten Mühlendurchflüsse zur Stromerzeugung – und einer Kapazitätsanpassung der Kläranlage Oberursel, gehört dazu auch ein Pegelsystem für die Niddazufüsse aus dem Taunus, um eine bessere Vorwarnung zu gewährleisten.

Auf Unverständnis bei allen Beteiligten stieß zudem, dass die Stadt Oberursel das Neubaugebiet Neumühle von der Zisternensatzung befreit hat und das Oberflächenwasser nun direkt in den Urselbach abgeleitet werden darf. „Die Nachricht über diese Entscheidung der Stadt Oberursel erreichte uns wenige Tage nach einem ersten gemeinsamen Gespräch zur Hochwassersituation. So sieht keine vertrauensvolle Zusammenarbeit aus. Wir in Frankfurt dürfen uns nicht auf die anderen Gemeinden verlassen, sondern müssen unsere Hausaufgaben erledigen“, so Roger Bohn.