Am kommenden Montag (3.6.) veranstaltet das Heinrich-Von-Gagern Gymnasium eine Podiumsdiskussion zur Vorbereitung der Schüler:innen auf die Europa-Wahl. Zum großen Unverständnis der Europawahlkandidatin Mona Akrami, die als Vertreterin der SPD Frankfurt teilnimmt, ist auch ein Vertreter der AfD geladen. Angesichts der Ereignisse in den vergangenen Wochen solle gerade ein Bildungsort seine Rolle dahingehend verstehen, den Demokratiegedanken und unser Wertesystem zu lehren und über Rechtsextremismus und Faschismus aufzuklären. Eine Schule solle der AfD deshalb nicht den Weg bereiten, in Kontakt mit Erstwähler*innen zu kommen.* Der Verfassungsschutz stuft die Junge Alternative als gesichert rechtsextrem ein. Der Verfassungsschutz darf die AfD weiterhin als extremistischen Verdachtsfall beobachten.
„Angesichts dieser Fakten ist es unverantwortlich, der AfD eine Plattform zu bieten. Das Problem mit der AfD ist, dass sie für komplizierte Fragen und Probleme die einfachsten (und natürlich falschen) Antworten anbietet. Um dagegen zu argumentieren und die falschen Behauptungen der AfD mit Daten und Fakten deutlich zu widerlegen, benötigen alle anderen Teilnehmer der Podiumsdiskussion viel mehr Zeit. Die Anwesenheit der AfD wird dazu führen, dass die wichtigsten demokratischen Fragen nicht gestellt werden und die Konzentration der Diskussion in eine falsche Richtung gelenkt wird. Weiterhin wird die AfD durch die Teilnahme an der Podiumsdiskussion als gleichwertige und gleichberechtigte demokratische Partei legitimiert“, so Mona Akrami.
Die SPD-Kandidatin hat bereits mehrere Podiumsdiskussionen besucht und bisher sei nie ein Vertreter der AfD eingeladen gewesen. Aus ihren Recherchen ging hervor, dass sich bisher gerade Schulleitungen und Elternschaft bewusst gegen eine Teilnahme der AfD ausgesprochen hatten. Daher ist es umso überraschender, dass Akrami als Reaktion des Heinrich-Von-Gagern Gymnasium eine eher herunterspielende Antwort erhielt. Die Schulverantwortlichen teilten ihr hinsichtlich der Teilnahme der AfD mit: „Vor dem Hintergrund der Normalisierungsstrategie der AfD und des Umstandes, dass die Partei als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft ist, selbstverständlich dennoch kritisch sehen… Ob das vernünftig ist, wissen wir (noch) nicht.“
In letzter Instanz hat sich die 33-jährige SPD-Kandidatin an die Schulleitung und Elternschaft gewandt. Sie appelliert an deren Verantwortung: „Schule sollte immer verantwortlich handeln und wenn sie das nicht leisten kann, dann sollten sie es lieber lassen.“
*Änderung am 04.06.2024 um 17:13 Uhr: Eine frühere Veresion dieser Meldung enthielt stark interepretationsbedürftige Formulierungen im ersten Absatz. Aus diesem Grund haben die Verfasser redaktionelle Veränderungen im dritten Satz vorgenommen.