Handelsbeziehungen zwischen Hessen und der Türkei dürfen durch neuen Handelsattaché keinen Schaden nehmen

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Der Frankfurter SPD-Landtagsabgeordnete Turgut Yüksel hat die Ernennung von Herrn Yusuf Yerkel zum Handelsattaché beim türkischen Generalkonsulat Frankfurt wie folgt kommentiert:

„Es ist die Entscheidung türkischer Behörden, welche Personen in welchen Bereichen diplomatischer Interessensvertretungen in Deutschland eingesetzt werden. Es ist aber nicht hinzunehmen, dass jemand für die Handelsbeziehungen der Türkei hier in Frankfurt im diplomatischen Dienst eingesetzt wird, der skrupellos auf einen Angehörigen des Grubenunglückes in Soma eingetreten hat, bei dem mehr als 300 türkische Bergarbeiter starben.
Deshalb kann ich eine Person wie Herrn Yerkel in Frankfurt nicht herzlich willkommen heißen. Er steht in der Öffentlichkeit als Symbol für den politischen Umgang mit der Katastrophe von Soma. Ich kann nur hoffen, dass durch die Ernennung die gute Zusammenarbeit des Türkischen Generalkonsulats mit hessischen Behörden, Institutionen und Unternehmen keinen Schaden nimmt.“
Vor Kurzem war durch türkische Medienberichte bekannt geworden, dass Yusuf Yerkel in den kommenden Wochen eine Tätigkeit als Handelsattaché in Frankfurt antreten wird. Yerkel war 2014 in die Medien geraten, weil er als Begleiter des damaligen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan nach einem Grubenunglück im türkischen Soma mit 301 verunglückten Bergarbeitern auf einen am Boden liegenden Demonstranten eingetreten hatte. Die Tritte wurden in der Öffentlichkeit zum Symbol für den Umgang der Regierung mit dem Unglück von Soma.